Friseurweltmeisterin schneidet Obdachlosen und Geflüchteten die Haare - N-LAND

2022-06-03 20:05:01 By : Ms. Yaoyao Wang

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NÜRNBERGER LAND – Die Barber Angels schneiden obdachlosen und bedürftigen Menschen die Haare. Eine von ihnen ist Friseur-Weltmeisterin Sonja Fischer aus Diepersdorf. Sie erzählt, warum die Friseure bei der Aktion schwarze Kutten tragen und wie sie zu dem Projekt kam.

Friseur-Weltmeisterin Sonja Fischer aus Diepersdorf ist ein Barber Angel und schneidet Bedürftigen als „Lady Barber“ kostenlos die Haare. Bei ihrem letzten Einsatz in Neumarkt in der Oberpfalz schnitt und stylte sie ukrainischen Flüchtlingen die Haare. Dabei erfuhr die Geschichten, die sie zutiefst berührten. „Unsere Gäste können sich einen Friseurbesuch leider nicht leisten, der so sehr mit Selbstwertgefühl und Würde des Menschen zu tun hat – für sie ist das Luxus„, sagt sie.

„Betroffene haben Scheu, sich bei uns Inhabern von Friseursalons des Charity-Vereins für einen Haarschnitt vorzustellen, deshalb machen wir Figaros unsere Einsätze beispielsweise in Suppenküchen, karitativen Vereinigungen, Wärmestuben, Bahnhofsmissionen – eben genau dort, wo sich unsere Gäste aufhalten“, so Fischer weiter.

Die Barber Angels sind inzwischen 400 Friseure in ganz Europa, die als Mitglieder des karitativ tätigen Vereins Barber Angels Brotherhood in Europa obdachlosen und bedürftigen Menschen ihre Friseurdienstleistungen kostenlos zur Verfügung stellen. Seit sechs Jahren gibt es diesen Friseurclub, Sonja Fischer ist schon fünf Jahre dabei.

Fischer wurde als Kreativdirektorin des bayerischen Friseurhandwerks auf der Messe HAARE 2017 vom Gründer Claus Niedermaier (Friseurmeister aus dem oberschwäbischen Biberach an er Riß) angesprochen. Er erzählte von seiner Idee und seinem Club und die Weltmeisterin ist sofort eingestiegen. Nicht mal einen Monat später hatte sie ihren ersten Einsatz in Hamburg, seitdem ist sie ihren Barber Angels treu.

Die Gäste der Angels haben meist seit langem keinen Friseur mehr gesehen und sind laut Fischer zunächst eher schüchtern. „Sobald ein Gast jedoch mit seinem Barber Angel im Gespräch ist – ein neues Hair-Outfit bekommt – ändert sich Gestik und Mimik und er geht mit neuer Begeisterung in die Gesellschaft zurück„, sagt sie.

Bei ihren Einsätzen tragen die Barber Angels eher dezente Kleidung. Das hat einen guten Grund: „Friseur ist ein Modeberuf mit viel Glamour, aber genau das wollen wir bei solchen Aktionen nicht vermitteln“, sagt Fischer.

Die Barber Angels haben bei Einsätzen Nick Names und niemand weiß, wer tatsächlich dahintersteckt. Dabei treten sie komplett in Schwarz auf – in einer Lederkutte – egal ob Saloninhaber oder Auszubildender. „Hier gibt es keine Hierarchie – wir sind alle gleich. Durch unser Outfit wollen wir cool und locker rüberkommen und sofort, ohne irgendwelche Barrieren brechen zu müssen, mit unseren Gästen den Kontakt finden“, führt Fischer aus.

Am Mittwoch um 19 Uhr läuft im Bayerischen Rundfunk ein TV-Bericht über den Einsatz von Sonja Fischer.

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