Ausbau der Trinkwassergewinnung wird fortgesetzt
Die Modernisierung der Wasserwerke geht bei den Stadtwerken Münster gut voran. Am Wasserwerk Hornheide sind in den vergangenen Monaten allein fünf neue Brunnen gebohrt worden, um Münster mit Trinkwasser zu versorgen. Dabei achten alle Beteiligten auf höchste Qualität und Nachhaltigkeit, wie die Stadtwerke betonen.
27 Meter tief gräbt sich der spezialisierte Bagger am Wasserwerk Hornheide in die Ur-Ems-Rinne. Knapp zwei Arbeitstage braucht er dafür, dann ist das Loch fertig, es misst knapp einen Meter im Durchmesser.
Im Anschluss folgen noch viele weitere Arbeitsschritte, bis daraus ein Trinkwasserbrunnen wird: Dafür wird ein Rohr aus Edelstahl in dem Bohrloch montiert und von außen mit einer speziellen Kiesschüttung versehen, die das Grundwasser optimal in den Brunnen strömen lässt. Zudem sind Strom- und Wasserleitungen notwendig, damit eine Pumpe am Boden des Brunnens das Wasser zur Filterstufe ins Wasserwerk leiten kann.
Im letzten Schritt wird der fertige Brunnen von Sandrückständen gereinigt und das geförderte Wasser mehrfach untersucht, um sicherzustellen, dass es die beste Qualität aufweist.
Fünf neue Trinkwasserbrunnen haben die Stadtwerke so in den letzten Monaten am Wasserwerk Hornheide in Handorf gebaut, damit erhöhen sie die Brunnenanzahl dort auf 17, wie das kommunale Unternehmen in einer Pressemitteilung schreibt.
„Wir machen mit der Modernisierung unserer Wasserwerke gute Fortschritte“, erklärt Geschäftsführer Sebastian Jurczyk. Die Stadtwerke fokussieren die Wassergewinnung in Münster auf die beiden Standorte in Hornheide und Haskenau sowie die Hohe Ward. Dafür erweitern sie dort jeweils die Kapazitäten und modernisieren die Aufbereitungstechnik.
„Trinkwasser ist ein unverzichtbares Lebensmittel. Wir stellen unsere heimische Infrastruktur so auf, dass wir die Gewinnung in Münster nachhaltig sicher machen“, so Jurczyk.
»Wir stellen unsere heimische Infrastruktur so auf, dass wir die Gewinnung in Münster nachhaltig sicher machen.«
Dazu gehört auch, vermehrt Ökostrom direkt in den Wasserwerken zu gewinnen. Hierfür bestücken die Stadtwerke Gebäude mit Photovoltaikanlagen. Das reduziert den CO2-Fußabdruck des Trinkwassers noch weiter. Verglichen mit Flaschenwasser liegt er per se deutlich niedriger.
„Für den Brunnenbau müssen wir in den sensibelsten Arealen der Wasserschutzgebiete arbeiten: direkt im Fassungsbereich der Brunnen, der so genannten Schutzzone I. Die betreten selbst unsere Trinkwasser-Expertinnen und -Experten nur, wenn sie dort tätig werden müssen. Daher arbeiten wir mit erfahrenen Firmen zusammen und setzen nur Maschinen ein, die dem Grundwasser nicht schaden können“, schildert Wasserwerks-Leiter Dominik Pollok.
Sind die neuen Brunnen in Betrieb genommen, hat jeder einzelne eine maximale Förderleistung zwischen 45 und 90 Kubikmetern pro Stunde – das entspricht einer bis zwei Millionen Liter Trinkwasser pro Brunnen und Tag.
Je nach Tagesbedarf schalten die Stadtwerke die Brunnen allerdings flexibel zu oder ab, um die Wassergewinnungsgebiete sowohl nachhaltig als auch ökonomisch sinnvoll zu bewirtschaften, heißt es weiter.
Nachdem das kühle Nass im Wasserwerk noch einmal durch Kiesfilter läuft, wird es in große Trinkwasserbehälter geleitet, die in den vergangenen Jahren ebenfalls bereits von Grund auf saniert worden sind. So federn die Stadtwerke Verbrauchsspitzen morgens und abends ab.
Nach maximal 24 Stunden im Speicher fließt das Wasser über das mehr als 1100 Kilometer lange Leitungsnetz zu den Münsteranern. Im Schnitt nutzen die rund 125 Liter Trinkwasser pro Tag und Person.