Oldtimer: Das Lustobjekt kann rentabel sein

2022-08-12 18:34:47 By : Ms. Anny Yu

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Automobile Kostbarkeit: der Porsche 356 Speedster. Bild: Florian Sonntag

Echte Oldtimer-Enthusiasten schätzen Leute nicht sehr, die automobile Preziosen nur als Geldanlagen betrachten. Aber ein Wertzuwachs steigert auch ihre Freude.

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V or einigen Jahren konnte man einen Porsche 911 2,7 Carrera RS von 1972 noch für 450.000 Euro kaufen, zum Beispiel bei der auf klassische Automobile spezialisierten Pyritz GmbH, die in der Frankfurter Klassikstadt ihren Sitz hat. Fast ein Schnäppchen, denn inzwischen muss man für diesen Rennsportwagen mit dem Entenbürzel genannten Heckspoiler in der 975 Kilogramm leichten Dünnblechvariante rund 750.000 Euro anlegen. Eine ordentlich Rendite also, wenn man früher gekauft hat.

Da dieser Carrera RS aber nur in einer Kleinserie gebaut wurde, ist es nicht ganz einfach, überhaupt noch ein verkäufliches Original zu finden. Nachbauten gibt es reichlich, aber nicht immer teilt einem das der Anbieter auch so mit. Ohne fachmännischen Rat sollte man eine solche Investition also nicht wagen. Was den Porsche 911 betrifft, gilt ohnehin die Regel, dass es keine Schnäppchen gibt. Interessenten können aber einen guten Wagen finden, der ihnen Freude und einen stetigen Wertzuwachs beschert. Das gilt beispielsweise für die weitverbreiteten G-Modelle, die von 1973 bis 1989 gebaut wurden. Der Wagen ist besonders ausgereift, seit 1976 ist das Blech verzinkt, Rost ist daher kein großes Problem, und die 3,2-Liter-Motoren laufen bei sorgfältigem Warmfahren durchaus 300.000 Kilometer bis zur ersten großen Motorrevision.

Es sind aber keineswegs nur die Boliden, die Besitzern neben Fahr- und Schrauberfreuden auch Wertzuwachs bescheren. In der jüngsten Zuwachsliste für Oldtimer, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) herausgibt, kommt gleich nach dem legendären Mercedes 300 SL Flügeltürer von 1954, der seit 15 Jahren immer auf dem ersten Platz liegt, die Ente von Citroën. Auch bei Pyritz hat man diesen Trend erkannt und bietet gelegentlich einen Deux Chevaux an. Gerade ist wieder eines der komfortabel gefederten Autos zu verkaufen, die einst bei Studenten beliebt waren, weil sie billig und leicht in Heimarbeit zu reparieren waren. Allerdings ist auch dieses Auto von Pyritz ein besonderes, denn es ist zwar 25 Jahre alt, hat aber noch keine 1000 Kilometer Laufleistung hinter sich, wie Rainer Dschüdow von Pyritz berichtet. Das Auto wurde vom Besitzer gekauft, überführt und sofort eingelagert. Solche Seltenheiten haben ihren Preis, der 2CV soll 26 000 Euro kosten.

Ähnlich spektakulär ist inzwischen die Preisentwicklung bei dem deutschen Arbeitstier auf vier Rädern überhaupt, dem VW-Bus. Die frühen Samba-Busse mit den kleinen Fenstern im Dach erzielen heute rasch mehr als 100.000 Euro. Allerdings ist hier große Vorsicht geboten, weil mancher gewöhnliche VW-Bus mit einer Flex und Ersatzfenstern zur scheinbaren Preziose umgearbeitet wird, wie es in der Branche heißt. Ähnliches ist von seltenen alten Mercedes-Cabrios und dem berühmten BMW 507 Cabriolet zu hören, den Albrecht Graf Goertz entworfen hat. 1955 lag der Preis für den 507 schon bei 26 500 Mark. Heute muss man bis zu einer Millionen Euro ausgeben, wenn man einen solchen Wagen besitzen will, das beflügelt offenbar auch die Phantasie von Betrügern.

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Das Lustobjekt kann rentabel sein - muss aber nicht

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